Lernen lernen
Lernen lernen

Autor: Thomas Holzmann
Übelegen Sie, ob die Methode, mit der Sie Vokabeln lernen, wirklich effektiv ist. Behalten Sie die meisten Vokabeln im Gedächtnis? Können Sie sie problemlos aus dem Gedächtnis abrufen und richtig in entsprechenden Situationen anwenden? Kennen Sie sie auch nach einer Woche? Erkennen Sie sie in Lese- und Hörtexten? Wenn nicht, probieren Sie andere Lernmethoden aus, um Ihr Lernen zu optimieren.
Lernkarten
Notieren Sie während des Unterrichts die neuen Vokabeln auf kleine Zettel. Vergessen Sie bei Nomen den Artikel nicht oder markieren Sie ihn bunt (s.o.) . Die Bedeutung erklären Sie durch einen kurzen Satz oder einen Kontext mit schon bekannten Elementen. Die neue Bedeutung muss eindeutig sein! Oder erklären Sie die Vokabel durch eine Zeichnung oder ein Symbol.
Jetzt können Sie die Vokabeln mühelos nach verschiedenen Kriterien sortieren:
- nach Wortarten : Verben, Nomen, Adjektive, Präpositionen, Pronomen und andere Wörter. Jetzt haben Sie z.B. nicht 30 Vokabeln zu lernen, sondern kleine Gruppen mit einigen Wörtern. Es ist viel leichter.
- Nomen nach dem Artikel, Verben: regelmäßig und eunregelmäßig; trennbar und untrennbar
- einfache und zusammengesetzte Wörter oder Verben mit und ohne Präfixe
- Wörter, die mir gefallen und die, die mir nicht gefallen
- Synonyme oder Antonyme
- bei solchen Themen wie z.B. Lebensmittel: gesunde und ungesunde Produkte; diejenigen, die mir schmecken und die mir nicht schmecken; Obst – Gemüse – Fleisch – Fisch; Speisen und Getränke usw.
Nach jedem Sortieren lesen Sie die Vokabeln (leise oder halblaut) durch und lernen Sie sie.
Die Kartei kann man überall mitnehmen und die Vokabeln auch in Verkehrsmitteln und in kurzen Pausen oder irgendwo beim Warten wiederholen.
Die gelernen Vokabeln werden dann zur Seite gelegt oder in einer Schachtel verstaut, die anderen muss man neu lernen und die schon gelernten regelmäßig wiederholen.
Sätze oder Geschichten bilden
Bilden Sie Sätze mit neuen Vokabeln und verbinden Sie sie mit schon bekannten Wörtern. Wenn das Neue mit dem Alten verbunden wird, merkt sich das Gehirn solche Konstruktionen besser. Oder bilden Sie mit den neuen Vokabeln eine Geschichte. Sie muss nicht sehr logisch sein, aber dafür lustig, skurril, absurd. Daran werden Sie sich sicher erinnern.
Sie können diese Sätze oder Geschichten auch zu bekannten Melodien singen.
Neue Vokabeln zeichnen oder Symbole verwenden
Zeichnen Sie die neuen Vokabeln und legen Sie eventuell daraus eine Bildgeschichte. Beschriften Sie dann die Wörter. Jetzt können Sie das Blatt irgendwohin aufhängen, wo Sie häufig verweilen. Jedesmal, wenn Ihr Blick auf das Blatt fällt, verbilden Sie die Vokabel mit dem Bild und lernen so die Bedeutung.
Für viele ist es hilfreich die neue Vokabel einfach ein paar Mal aufzuschreiben. So lernt man auch, wie man die Wörter richtig schreibt.
Vokabeln reimen
So können Sie wieder das Alte mit dem Neuen verbinden: Sie nehmen die neuen Wörter und verbinden Sie mit den schon bekannten: Kopf- Topf , Wald – alt, schreiben – bleiben. Lesen Sie dann die so entstandenen Paare rhythmisch vor oder singen Sie sie.
Gegenstgände bekleben
Wenn Sie z.B. Möbelstücke oder Räumlichkeiten in einem Haus lernen, können Sie sie mit Zetteln bekleben, auf denen ihr Name steht. Universeller ist jedoch die Sachen zu zeichnen und zu beschriften.
Bedeutungsgruppen bilden
Man kann die Vokabeln auch nach Bedeutungsgruppen sortieren. Dazu wählen wir einen Oberbegriff und ordnen ihm die anderen Wörter zu, z.B.: Straße: Fahrbahn, Gehweg, Fahrradweg, Laterne, Auto, Straßenbahn, Bus, Fahhrad, Haus, Geschäft, Hotel usw. Sie können den Wortschatz in einem Wortigel anordnen oder ein Mind.Map erstellen
Memory
Auf einen Zettel zeichnen Sie den neuen Begriff, auf einen anderen den Namen von diesem Begriff . Oder Sie schreiben auf eine Karte das Wort und auf die andere ein anderes Wort, zu dem es passt. Jetzt können Sie Memory spielen (vielleicht mit einer Lernpartnerin oder einem Lernpartner).
Vielleicht entwerfen Sie selbst ein neues Vokabel-Spiel?
Vokabeln wiederholen
Lernen Sie nicht mehr als 10-15 Vokabeln auf einmal. Danach machen Sie eine Pause von mindestens 5 Minuten, in der Sie sich mit etwas ganz anderem beschäftigen. Gute Dienste leistet das z. B. das Einmaleins (5 x 7 = ? 3 x 12 = ?), muss aber nicht sein.
Jetzt kontrollieren Sie, wie viele Vokabeln Sie sich gemerkt haben (Generallrevision). Diejenigen, die fehlen, müssen neu gelernt werden. Dann lernen Sie die Begriffe aus der zweiten Gruppe und wiederholen Sie dann nach einer Pause.
Es wird empfohlen die Vokabeln noch einmal vor dem Schlafengehen aufzufrischen. Dann sind sie das Erste, woran Sie sich nach dem Aufwachen erinnern.
Wer fragt, der lernt. Wenn Sie Fragen, Zweifel, Bedenken oder andere Ideen haben, melden Sie sich einfach. Wir freuen uns auf Sie!